Wissbegierde und Kreativität beim Studium der Dressur

Wissbegierde und Kreativität beim Studium der Dressur

Neugier, Kreativität und Innovation sind auch für Reitschüler und Reitlehrer ein interessantes Thema. Wir wollen alle reiten lernen. Daher sind wir neugierig. Neugier führt zu Fragen wie: “Wie funktioniert das?”, “Wie muss ich sitzen?”, “Wie reite ich ein Schulterherein?”, “Wie bringe ich dem Pferd die Piaffe bei?”, und viele andere mehr. Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen nehmen wir Unterricht, lesen Bücher und schauen Videos an. In den letzten 30 Jahren hat die Pferdeliteratur extrem stark zugenommen, sodass man zu den meisten Themen viele verschiedene Publikationen zur Auswahl hat. So weit, so gut.

Die Gefahr dabei ist, dass in der Dressur der Glaube eine lange Tradition besitzt, dass es nur EINE einzige richtige Reit- und Ausbildungsmethode gibt. Jeder glaubt natürlich, dass SEINE Methode die einzige RICHTIGE ist und alle anderen damit unrecht haben.

10 Tipps, um die Effektivität Ihres Trainings sofort zu steigern!

10 Tipps, um die Effektivität Ihres Trainings sofort zu steigern!

Pferdeausbildung ist recht schwierig, wenn man es richtig machen will. So viele Dinge muss man gleichzeitig im Kopf behalten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Man ist buchstäblich der Fitness Coach und Mentaltrainer des Pferdes!

Das wichtigste im Training sollte immer das Wohlergehen des Pferdes sein. Gute Pferdeausbildung ist etwas anderes als Tricktraining unter Zwang.

Das Training sollte immer die Balance verbessern um Verletzungen vorzubeugen. Sehnenverletzungen sind beispielsweise oft das Ergebnis der Schiefe (auch wenn sie nur sehr wenig ausgeprägt ist), die dazu führt, dass ein Bein permanent mehr Gewicht tragen muss als die anderen, wodurch die Sehnen dieses Beins ständig überbeansprucht werden, bis das Pferd lahm geht.

Ähnlich verhält es sich auch mit Rücken- oder Beckenverletzungen, die zustande kommen, wenn das Pferd immer mit weggedrücktem Rücken geritten wird. Deshalb ist es so wichtig, korrekt zu trainieren. Da ich weiss, wieviel Zeit und Mühe es kostet, ein Pferd gut auszubilden, gebe ich Ihnen gerne ein paart Tipps, wie man effektiver trainieren kann.

Game Changers: Einige wichtige Entdeckungen auf meiner eigenen Reise

Game Changers: Einige wichtige Entdeckungen auf meiner eigenen Reise

Als Reiter und Lehrer sind unsere spezifischen Techniken, Methoden und unser Fokus das Ergebnis unserer eigenen persönlichen Entwicklung, die wiederum geprägt ist von den Schwierigkeiten, die wir überwinden mussten, unseren eigenen Schwächen, unseren Entdeckungen, unseren Lehrern, den Pferden, die wir geritten sind, den Büchern, die wir gelesen haben, den Reiterinnen und Reitern, mit denen wir Kontakt hatten und auch von den Schülerinnen und Schülern, die wir unterrichtet haben.

Gelegentlich führt uns unsere persönliche Reise zu Entdeckungen, die echte “game changers” für uns sind. Anderen erscheinen sie vielleicht insignifikant, aber für uns wird fortan nichts mehr so sei, wie es war. Wir können unseren reiterlichen Werdegang fast in die Zeit vor der Entdeckung und die Zeit nach der Entdeckung aufteilen, so sehr halfen uns diese Entdeckungen dabei, unsere Reiterei zu verbessern. Diese epochalen Entdeckungen werden für jeden etwas anderes sein. In diesem Newsletter möchte ich einige meiner Aha-Erlebnisse erzählen, die mir halfen, ein höheres Niveau des Verstehens und Könnens zu erreichen. Vielleicht sind Sie auch für Sie hilfreich und vielleicht erinnern Sie sich dabei an Ihre eigenen bedeutsamen Entdeckungen und teilen sie mit uns.

Mühelose Beckenrotation

Mühelose Beckenrotation

Der aktuelle Newsletter stammt diese Woche von unserer Gastlehrerin Catherine McCrum. Catherine ist eine Feldenkrais Lehrerin und Gestalt Psychotherapeutin aus London. Die Feldenkrais Methode hilft dabei, tägliche funktionale Bewegungsmuster und Haltungsmuster zu verbessern, die uns daran hindern, mit Leichtigkeit und Eleganz diejenigen Dinge zu tun, die uns am Herzen liegen. Sie arbeitet mit einem großen Spektrum von Patienten und Schülern, von Hochleistungssportlern zu Menschen mit neurologischen Problemen. Sie war ursprünglich Ski Lehrerin und Trainerin, was ihr bei ihrer neu entdeckten Liebe zum Reiten und den Pferden hilft.

Auf das “nein” hören

Auf das “nein” hören

Als ich im Erwachsenenalter wieder anfing zu reiten, sagte mein erstes Pferd laut und deutlich “Nein”. Er machte zwar die Dinge ganz vergnügt mit, die ihm Spaß machten, aber mein Ziel - Dressurreiten zu lernen - rief bei ihm eine wahre Welle der Empörung von epischen Dimensionen hervor. Das fühlte sich natürlich schrecklich an. Ich dachte, dass er gut behandelt wurde, und die Bitten, die ich an ihn richtete, waren nicht sehr schwierig. Warum also verbrachte er seine Zeit damit zu versuchen, mir das Leben schwer zu machen? Warum sagte er immer wieder “nein”?

Umschalten, wenn es nicht gut läuft

Umschalten, wenn es nicht gut läuft

Ich bekam diese Frage in einer Frage und Antwortstunde in einem unserer Kurse: Was soll man tun, wenn man an einem Problem oder an einer Übung arbeitet und es nicht besser wird? Wie schaltet man um und was macht man stattdessen?

Das passiert allen ambitionierten Reitern früher oder später. Wir konzentrieren uns so stark auf das, woran wir arbeiten, dass wir die Perspektive verlieren oder vergessen, auch an anderen Themen zu arbeiten, weil wir unbedingt dieses eine Problem lösen wollen (am liebsten noch heute).

Einerseits ist ein gewisses Durchhaltevermögen durchaus wichtig. Gäbe man beim ersten Anzeichen von Widerständen oder Problemen sofort auf, würde man nicht zum Erfolg gelangen. Andererseits gibt es einen Punkt, ab dem unser stures Durchhalten sich negativ auswirkt und das Problem verschlimmert. In diesen Situationen sollten wir umschalten und unsere Strategie ändern.

Zügel nachfassen!

Zügel nachfassen!

Jeder Reitschüler hat schon unzählige Male die Anweisung gehört: “Zügel nachfassen!” Aber viele Reiter haben Schwierigkeiten bei der Umsetzung, weil sie sie wörtlich nehmen und die Lehrer meistens nicht erklären wie und warum die Zügel nachgefasst werden sollen. Also verkürzen sie die Zügel von vorn nach hinten und viele Pferde leisten mehr oder weniger heftigen Widerstand gegen die Hand. Das ist so ein Fall, in dem die Anweisung vielleicht vollkommen richtig ist, aber für die meisten Schüler zu unvollständig, um nachvollziehbar zu sein. “Zügel nachfassen" ist eine dieser Anweisungen, die in konkrete, praktische Einzelschritte übersetzt werden muss, weil man von hinten her anfangen muss. Sonst kann es häßliche Auseinandersetzungen mit dem Pferd geben.