Tipp: Inneres Hinterbein aktivieren [+ VIDEO]

Als ich darüber nachdachte, was ich heute für einen Tipp geben möchte, ist mir eingefallen, wie schwierig es bei manchen Pferden ist, die Energie aufrecht zu erhalten oder sogar noch zu erhöhen.

Bei Pferden, die gerne in den Energiesparmodus verfallen, kann man bei Übungen, die aus verschiedenen Wendungen und Seitengängen zusammengesetzt sind, die Neuordnung der Pferdebeine und der Balance ausnützen, die bei jeder Wendung und jedem Handwechsel stattfindet. Um die Energie im Pferd aufrechtzuerhalten bzw. zu erhöhen, aktiviert man dazu während der ersten zwei Tritte auf der neuen Hufschlagfigur oder in der neuen Lektion das (neue) innere Hinterbein mit dem Schenkel oder man lässt die Gerte etwas vibrieren, damit das Pferd dieses Hinterbein schneller hochhebt. Das führt dazu, dass das Pferd etwas schneller, früher und mit mehr Energie vom Boden abhebt. Dadurch beginnt es die neue Wendung oder Lektion mit mehr Elan.

Da es in diesem Moment noch damit beschäftigt ist, seine Hufe und sein Gleichgewicht neu zu sortieren, kann es sich nicht so leicht gegen die Hilfen anspannen oder den Boden gegen den Reiter verwenden. Daher haben die treibenden Hilfen eine größere Chance durchzukommen.

Man kann damit das Energieniveau erhalten oder das Pferd auch richtig auf Touren bringen. Phlegmatische Pferde kommen auf “Betriebstemperatur” und werden lebhafter. Sie lassen sich angenehmer reiten, arbeiten mehr von sich aus, wenn man das innere Hinterbein aktiviert hat, sodass und man kann auf der Linie dann passiver bleiben, bevor man die Energie wieder erneuert.

Diese Strategie erlaubt es, effektivere treibende Hilfen zu geben und zu vermeiden, dass man pausenlos treibt, was das Pferd nur abstumpfen würde.

Baut man die Übungen geschickt zusammen, dann wechseln sich die Hinterbeine ab. Mal ist das rechte, mal das linke das innere Hinterbein, das angesprochen wird und schneller abheben soll. Damit macht man das Pferd runter, kompakter, geschlossener. Das Pferd entwickelt Schwung und hat mehr Energie zur Verfügung, die man mit Sitz und Hilfen formen kann.

Insbesondere Pferde, die dazu neigen, innerhalb einer Lektion oder einer Hufschlagfigur an Schwung zu verlieren und immer zäher zu werden, profitieren hiervon sehr. Bei temperamentvollen, sensiblen Pferden muss man hiermit vorsichtig sein, sodass sie nicht nervös werden und sich vor lauter Energieüberschuss verspannen.

Wendet man diesen Tipp konsequent an, kann man dem Pferd beibringen, gewohnheitsmäßig mit dem inneren Hinterbein fleißiger zu treten, sodass man es nicht mehr ständig daran erinnern muss. Es wird dadurch auch feiner auf die Schenkelhilfen abgestimmt, d.h. es reagiert prompter auf feinere Hilfen.

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