Tipp: Wenden wie ein Zirkel (Geometrie) [+ VIDEO]

In Wendungen drehen viele Reiter ihren Kopf und ihre Schultern zu weit in die neue Richtung, während ihr Becken mehr oder weniger geradeaus gerichtet bleibt. Das Pferd folgt jedoch in der Regel der Ausrichtung des Reiterbeckens. Es geht dorthin, wo der Bauchnabel hinzeigt.

Will man die aktuelle Linie verlassen, indem man abwendet, muss man dies dem Pferd mitteilen, indem man sein Becken dreht und mit dem Bauchnabel in die neue Richtung zeigt. Ein inneres Bild, das mir geholfen hat, meine Wendungen zu verbessern, ist das des Zirkels aus der Geometrie. Er besteht aus zwei “Beinen”, die am oberen Ende mit einander verbunden sind.

Am unteren Ende des einen Beins befindet sich eine Nadel. Am anderen eine Bleistiftmine. Um einen runden Kreis zu zeichnen, steckt man die Nadel ins Papier und zieht einen Kreisbogen mit der Bleistiftmine um die Nadel. So lange der Abstand zwischen Nadel und Bleistift konstant bleibt, wird der Kreis vollkommen rund.

Man kann sich sein Becken und die Gesäßknochen als Zirkel vorstellen. Der innere Gesäßknochen entspricht der Nadel, der äußere dem Bleistift. Zieht man mit dem äußeren Gesäßknochen einen Kreis um den inneren, dreht man sein Becken und zeigt mit dem Bauchnabel in die neue Richtung.

Ein Vorteil dieses Bildes besteht darin, dass die Reiterin an ihr Becken denkt, anstatt an ihre Hände, Schultern oder Kopf. Dadurch wird die Wendung eher mit einer Beckendrehung eingeleitet und wenn der Sitz gut in sich geschlossen ist, erzeugt die Beckendrehung einen Impuls des äußeren Knies und Zügels gegen die äußere Pferdeschulter, was wiederum die wendende Beckenhilfe unterstützt.

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