Die korrekt gerittene Ecke bildet mit ihrer Seitenbiegung die Grundlage für die Biegearbeit, d.h. alle Wendungen und Seitengänge.
Die Biegung ist in den Seitengängen dieselbe wie in der Ecke. Daher ist es sehr wichtig, die bestmögliche Biegung in der Ecke herzustellen, sodass der Seitengang, der auf der langen Seite oder auf der Diagonalen folgt, die größten Erfolgschancen hat. Da die Ecke nicht sehr lange dauert, ist es extrem hilfreich, sie zu verlängern, indem man eine Volte in ihr reitet. Das gibt Pferd und Reiter mehr Zeit, die seitliche Biegung auszuarbeiten.
Sobald das Pferd in der Ecke oder Volte richtig gebogen ist, kann man diese Biegung in den folgenden Seitengang mitnehmen. Sollte die Biegung während des Seitenganges verloren gehen, kann man ihn jederzeit durch eine Volte unterbrechen, um die Biegung wiederherzustellen. Das ist besser, als die Lektion fortzusetzen, obwohl die Qualität des Ganges, der Balance, der Biegung, der Geschmeidigkeit, Geraderichtung, usw. nachläßt.
Kombiniert man die Tatsache, dass die Ecke die “Mutter aller Seitengänge” ist, mit den 3 Phasen der Biegearbeit in der Bewegung:
1. Biegen und wenden,
2. Übertreten mit Biegung gegen die Bewegungsrichtung,
3. Übertreten mit Biegung in die Bewegungsrichtung,
erhält man die traditionelle Ausbildungsreihenfolge, die man an der Spanischen Reitschule in Wien und anderen Institutionen einhält: Ecke > Volte > Schulterherein > Kruppeherein > Traversale.