Mögliche Gründe, warum Ihr Pferd nicht durchs Genick geht Teil 1

Mögliche Gründe, warum Ihr Pferd nicht durchs Genick geht Teil 1

Ich erinnere mich noch lebhaft an eine Reitstunde in meiner Jugend. Mein Lehrer sagte zu mir: “Dein Pferd muss mehr durchs Genick gehen.” Das war mir nur zu schmerzlich bewusst, da es einerseits schwer zu übersehen war und andererseits genau das Problem darstellte, mit dem ich die größten Schwierigkeiten hatte. Ich hätte das Pferd sehr gerne mehr durchs Genick geritten. Aber ich wusste nicht, wie. Ich bin es nicht absichtlich über dem Zügel geritten. Aber ich brauchte mehr praktische, ausführbare Informationen, um es besser machen zu können. Im Laufe der Jahre erforschte ich dieses Thema sehr ausführlich, weil es für lange Zeit so schwierig für mich war und ich entdeckte viele Faktoren, die beim durchs Genick Reiten eine Rolle spielen.

 

Wachstumsschmerzen

Wachstumsschmerzen

Manchmal merken wir gar nicht, wie viel wir schon gelernt haben und wie sehr wir uns verbessert haben. Aber unsere Ansprüche und unsere Wahrnehmung sind schneller gewachsen als unser Können und daher haben wir das Gefühl, dass wir schlechter reiten als je, obwohl wir in Wahrheit besser reiten als vorher, nur nicht so gut, wie wir gerne möchten.

 

Wenn der Rücken nicht da ist, dann klappt gar nichts, oder “It Don’t Mean A Thing If It Ain’t Got That Swing”

Wenn der Rücken nicht da ist, dann klappt gar nichts, oder “It Don’t Mean A Thing If It Ain’t Got That Swing”

Solche Vorschläge sind allerdings meistens auch sinnlos, weil sie nur ein Endergebnis erwähnen, ohne den Vorgang zu erklären, wie man dorthin gelangt. Leider lassen viele Pferde ihren Hals nicht fallen oder dehnen sich nicht vorwärts-abwärts, nur weil man die Zügel nachgibt, da die Fehlhaltung nicht von den Händen der Reiterin verursacht wurde. Deswegen sind die Reiter dann auch nicht in der Lage diese Vorschläge umzusetzen und fühlen sich noch deprimierter. Vielleicht sollten wir uns fragen, was “über den Rücken” eigentlich bedeutet, wie es sich anfühlt, wie es aussieht und wie man dorthin gelangt. Geht das Pferd wirklich automatisch “über den Rücken”, nur weil der Kopf unten ist? Welche Beziehung existiert zwischen Form und Funktion? Was mache ich, wenn ich mit den Zügeln nachgebe, aber der Pferdekopf bleibt, wo er ist, anstatt sich vorwärts-abwärts zu dehnen?

 

Eine Frage bezüglich der Ellbogen und der Handposition

Eine Frage bezüglich der Ellbogen und der Handposition

In einer unserer Facebook Gruppen gab es eine Frage bezüglich der Ellbogen und der Handposition.  Die Teilnehmerin hatte von ihrer Lehrerin gesagt bekommen, dass sie ihre Hände weiter vorne lassen sollte, nahe am Widerrist. Da sie aber nicht sehr groß ist, muss sie ihre Schultern rund machen oder mit dem Oberkörper nach vorne fallen, um ihre Hände dorthin stellen zu können, wo die Lehrerin sie gerne sehen würde. Dadurch wird die Geschlossenheit bzw. die Kohäsion des Sitzes  aufgegeben.

WAS? WIE? WARUM?

WAS? WIE? WARUM?

Was? Wie? Und Warum? sind die drei großen Fragen, die sich jeder Reiter dauernd stellt, die aber oft nur sehr schwer zu beantworten sein scheinen. Was soll ich tun? Wie soll ich es tun? Und warum soll ich es tun? Der Grund dafür, warum diese Informationen so schwer zu finden sind, liegt darin,  dass viele gute Reiter diese Entscheidungen rein aus dem Bauch heraus treffen ohne Den Entscheidungsprozess transparent machen zu können oder ihn erklären zu können. - Das war früher auch nicht wirklich ein Bestandteil des traditionellen Lehrparadigmas, da man sich im Unterricht sehr stark auf die Lehrpferde verließ. In den alten Reitschulen waren die Lehrpferde die hauptsächlichen Lehrmeister. Andererseits sind diese Entscheidungen oft nicht so einfach. Da wir heutzutage kaum je gut ausgebildete Grand Prix Pferde als Lehrpferde zur Verfügung haben,  müssen wir andere Wege finden.

5 Häufige Reiterfehler im Schenkelweichen

5 Häufige Reiterfehler im Schenkelweichen

Es gibt 5 Fehler, die sehr oft vorkommen und es dem Pferd fast unmöglich machen, korrekt überzutreten.

Viele Reiter tun sich mit dem Schenkelweichen schwer, vor allem im Trab. Deshalb habe ich mich entschieden das Thema einmal hier im Newsletter zu besprechen, in der Hoffnung, dass es auch andere interessieren wird. Man kann die Diskussion auch auf die “richtigen” Seitengänge übertragen, da die meisten Punkte, die ich anspreche, universelle Gültigkeit besitzen und in allen Seitengängen auftreten.

 

Zügel nachfassen!

Zügel nachfassen!

Jeder Reitschüler hat schon unzählige Male die Anweisung gehört: “Zügel nachfassen!” Aber viele Reiter haben Schwierigkeiten bei der Umsetzung, weil sie sie wörtlich nehmen und die Lehrer meistens nicht erklären wie und warum die Zügel nachgefasst werden sollen. Also verkürzen sie die Zügel von vorn nach hinten und viele Pferde leisten mehr oder weniger heftigen Widerstand gegen die Hand. Das ist so ein Fall, in dem die Anweisung vielleicht vollkommen richtig ist, aber für die meisten Schüler zu unvollständig, um nachvollziehbar zu sein. “Zügel nachfassen" ist eine dieser Anweisungen, die in konkrete, praktische Einzelschritte übersetzt werden muss, weil man von hinten her anfangen muss. Sonst kann es häßliche Auseinandersetzungen mit dem Pferd geben.

 

Läßt Ihr Perfektionismus Sie schlecht reiten?

Läßt Ihr Perfektionismus Sie schlecht reiten?

Diese Woche möchte ich ein paar Gedanken zu einem Thema mit Ihnen teilen, das viele Dressurreiter nur zu gut kennen und mit dem viele von uns sich identifizieren: Perfektionismus. Er wird Schülern oft schon von Anfang an eingeimpft und wird vorgelebt von Lehrern und reiterlichen Vorbildern. Viele Dressurreiter sind sogar stolz auf ihren Perfektionismus.

Allerdings ist Perfektionismus ein zweischneidiges Schwert. Er kann manche zu Höchstleistungen bringen, während er anderen viel Schmerz und Frustration verursacht.