Neue Überlegungen zur Skala der Ausbildung

Neue Überlegungen zur Skala der Ausbildung

Mein Verständnis der Skala der Ausbildung verändert sich und entwickelt sich ständig weiter aufgrund meiner praktischen Erfahrungen in der Pferdeausbildung und im Unterricht. Dieser Entwicklungsprozess fing an, als ich im Rahmen eines Lehrgangs zum bronzenen Reitabzeichen zum ersten Mal von der Skala der Ausbildung hörte. Wir mussten für die theoretische Prüfung die Begriffe Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Geraderichten, Schwung und Versammlung auswendig lernen. - Und das wars auch schon. Es gab keine Erklärung dafür, was diese Begriffe bedeuteten oder wie sie mit einander zusammenhingen. Wir mussten sie aufzählen und erklären können, wie man sie erkennen kann.

Umschalten, wenn es nicht gut läuft

Umschalten, wenn es nicht gut läuft

Ich bekam diese Frage in einer Frage und Antwortstunde in einem unserer Kurse: Was soll man tun, wenn man an einem Problem oder an einer Übung arbeitet und es nicht besser wird? Wie schaltet man um und was macht man stattdessen?

Das passiert allen ambitionierten Reitern früher oder später. Wir konzentrieren uns so stark auf das, woran wir arbeiten, dass wir die Perspektive verlieren oder vergessen, auch an anderen Themen zu arbeiten, weil wir unbedingt dieses eine Problem lösen wollen (am liebsten noch heute).

Einerseits ist ein gewisses Durchhaltevermögen durchaus wichtig. Gäbe man beim ersten Anzeichen von Widerständen oder Problemen sofort auf, würde man nicht zum Erfolg gelangen. Andererseits gibt es einen Punkt, ab dem unser stures Durchhalten sich negativ auswirkt und das Problem verschlimmert. In diesen Situationen sollten wir umschalten und unsere Strategie ändern.

4 Dinge, die Ihre Lektionen verbessern (Reiten Sie wie ein Komponist)

4 Dinge, die Ihre Lektionen verbessern (Reiten Sie wie ein Komponist)

Im Unterricht sehe ich oft, dass Reiterinnen eine Lektion oder einen Übergang ohne sichtbare Vorbereitung für das Pferd (oder sich selbst) anfangen. Die Folge davon ist, dass die Lektion oder der Übergang nicht so gut gelingt, wie es möglich wäre. Da dies relativ weit verbreitet ist, dachte ich, ich würde es in einem Newsletter Artikel ansprechen. Dies ist ein wichtiges Thema, das scheinbar nicht oft systematisch thematisiert wird. Es gibt allerdings ein paar einfache Strategien, die Ihnen und Ihrem Pferd helfen, Ihre Übergänge und Lektionen deutlich zu verbessern.

Geistige Flexibilität

Geistige Flexibilität

Beim Reiten verwenden wir oft viel Zeit und Energie darauf, die Geschmeidigkeit des Pferdekörpers zu verbessern und zu erhalten. Wir sprechen darüberhinaus auch von der Wichtigkeit der Geschmeidigkeit des Reiterkörpers.

Was oft nicht erwähnt oder bedacht wird, ist die Notwendigkeit, auch die mentale Flexibilität des Pferdes zu entwickeln: seine Fähigkeit mitzudenken, sich an neue Situationen anzupassen und sich auf neue Übungen und Anforderungen einzustellen.

Das trifft auch auf den Reiter zu. Wir Reiter müssen ebenfalls eine geistige Beweglichkeit entwickeln, sodass wir schneller umdenken, kreativer arbeiten, uns besser auf neue Umstände einstellen und widerstandsfähiger gegenüber Rückschlägen sein können.

Wie sieht das konkret aus?

Sei wie Wasser. Nimm Kurskorrekturen vor.

Sei wie Wasser. Nimm Kurskorrekturen vor.

Der traditionelle Reitunterricht war oft sehr starr und unflexibel. Harmonieverlust oder Meinungsverschiedenheiten mit dem Pferd wurden gewöhnlich als Disciplin- und Respektprobleme interpretiert. Deswegen wurde man angewiesen sich um jeden Preis “durchzusetzen” und darauf zu bestehen, dass das Pferd die Befehle des Reiters ausführt - was sehr schnell zu Kämpfen mit dem Pferd führen kann. Die Möglichkeit, dass das Pferd nicht gehorchen konnte aufgrund eines Missverständnisses, oder aufgrund eines Mangels an Gleichgewicht, Körpergefühl, Geschmeidigkeit, Kraft oder aufgrund von Schmerzen wurde nur selten in Betracht gezogen.

Neugier, Kreativität, Innovation und Rebellion

Neugier, Kreativität, Innovation und Rebellion

Neugier, Kreativität und Innovation sind auch für Reitschüler und Reitlehrer ein interessantes Thema. Wir wollen alle reiten lernen. Daher sind wir neugierig. Neugier führt zu Fragen wie: “Wie funktioniert das?”, “Wie muss ich sitzen?”, “Wie reite ich ein Schulterherein?”, “Wie bringe ich dem Pferd die Piaffe bei?”, und viele andere mehr. Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen nehmen wir Unterricht, lesen Bücher und schauen Videos an. In den letzten 30 Jahren hat die Pferdeliteratur extrem stark zugenommen, sodass man zu den meisten Themen viele verschiedene Publikationen zur Auswahl hat. So weit, so gut. Die Gefahr dabei ist, dass in der Dressur der Glaube eine lange Tradition besitzt, dass es nur EINE einzige richtige Reit- und Ausbildungsmethode gibt. Jeder glaubt natürlich, dass SEINE Methode die einzige RICHTIGE ist und alle anderen damit unrecht haben.